Der Vorstand des Heimat-und Wintersportvereins Feldberg, Günther Schmidt, ehrte Paul-Bono Böhme für über 10 Jahre aktiven Einsatz als Langläufer und Biathlet für den Verein und verabschiedete den verdienten Sportler.
Paul-Bono konnte aus terminlichen Gründen nicht an der diesjährigen Generalversammlung des Vereins teilnehmen, wo er für seine 10-jährige aktive Mitgliedschaft und als Deutscher Jugendmeister mit der BW- Biathlonstaffel geehrt werden sollte. Anlässlich seines Weggangs ging Vorstand Günther Schmidt nochmals auf die zahlreichen Erfolge von Paul ein: Seit seiner aktiven Zeit, beginnend mit den ersten Kinderrennen, erzielte Paul über 65 erste Plätze bei Lauf-, Langlauf- und Biathlon-Starts! Darunter auch Bezirksmeister- und Landesmeistertitel sowie Siege im DSC und Deutschlandpokal. Zuletzt sicherte sich Paul einen Deutschen Jugendmeistertitel im Biathlon mit der Baden-Württemberger Staffel.
Um so mehr bedauerte Schmidt den Weggang des derzeitigen Spitzensportlers des Vereins und äußerte letztlich auch sein Unverständnis über dessen Ursache. Paul Böhme, mit einer der besten Baden-Württemberger Biathleten seiner Altersklasse, war zuletzt am Skiinternat in Furtwangen, wurde aber aus dem BW-Kader geschmissen und erhielt somit keine Startmöglichkeit mehr für den SVS. Dieser Rausschmiss, ohne jegliche vorherige Kontaktaufnahme, kam für Vater Jens Böhme ebenso überraschend wie für den Verein. Dass es wohl zu disziplinären Zwischenfällen kam – Paul übte Kritik an den Trainingsmethoden -, soll nicht geleugnet werden. Er war nicht immer ein Musterknabe, aber den 16-Jährigen aus seiner sportlichen Laufbahn zu werfen, ohne zuvor mit dem Elternhaus oder dem Verein nach einem Ausgleich zu suchen, lässt jegliches Feingefühl vermissen und ist aus Sicht des Vereins auch der falsche Weg. Schließlich sollten junge Sporttalente im SVS gehalten und nicht gezwungen werden, ihren geliebten Sport in einem anderen Landesverband auszuüben.
Schmidt erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Schwierigkeiten einer Anja Faller, 2006 Deutsche Jugendmeisterin im Biathlon-Sprint, und von Biathletin Alina Waldvogel, beide aktive Mitglieder im HWV, die ebenfalls erhebliche Schwierigkeiten mit den Trainingsmethoden bzw. Trainern in Furtwangen hatten und letztlich ihre sportliche Laufbahn „an den Nagel“ hängten.
Vater Jens Böhme, der bislang noch als ehrenamtlicher Trainer im Schülerbereich am Biathlonzentrum Notschrei tätig war, gab seinen Posten ebenfalls ab, nicht zuletzt auch auf die Furtwangener Aussage hin, dass das Training im Schülerbereich sowieso nicht relevant sei. Hier stellt sich allerdings die Frage, wie man zu Spitzensportlern kommen will, wenn man die ehrenamtliche Vereinsarbeit mit den Kleinsten im Schülerbereich so abwertet.
Paul Böhme wird in der kommenden Saison für den Skiclub Mittenwald und somit für den Bayrischen Landesverband starten, der ihn aufgrund seiner sportlichen Leistungen gerne übernahm. Der Vorsitzende des Heimat-und Wintersportvereins Feldberg wünschte ihm viel Glück und Erfolg im neuen Wirkungskreis, verbunden mit dem Wunsch, seinen „Heimat“-Verein, in dem er seine ersten Langlaufschritte machte, nicht zu vergessen und übereichte ein kleines Präsent. Paul-Bono bedankte sich beim Verein für seine langjährige Unterstützung mit einem Fotobuch mit Bildern seiner bisherigen sportlichen Laufbahn.
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